Grenzenlose Seelenpfade

Magische Momente im Dezember

Der Dezember ist wohl der Monat im Jahr, der besonders viele magische Momente hat: Advent, Nikolaus, Weihnachten, Rauhnächte, Wintersonnenwende, Silvester – jede Menge Zeit für Orakel, Rituale, Feste und Besinnlichkeit.

Adventzeit für Vorbereitung und Besinnung

Der erste Adventsonntag hat sich diesmal schon im November eingeschlichen. Aber es bleiben noch drei Sonntage, an denen man Kerzen anzünden, Plätzchen backen, Geschenke einpacken, Weihnachtsmärkte besuchen und vielleicht auch zauberhafte Geschichten erzählen kann. Es ist die Zeit der Vorbereitung: Inne halten, in sich hinein hören, sich für andere Zeit nehmen, jemandem etwas Gutes tun, mal wieder die Natur spüren und einatmen, meditieren – wie man sich auf Weihnachten vorbereitet, bleibt jedem selbst überlassen. Wichtig ist, dass man einen Gang runter schaltet und die Adventzeit nicht in der Hektik des Alltags untergeht.

Nikolaus: Blick ins Buch des Lebens

Am 6. Dezember verteilt der Nikolaus süße Gaben an die Kinder. Er schaut im Goldenen Buch nach, ob man mehr oder weniger brav war. Das aber kann nicht nur der Nikolaus. Blättern wir doch im eigenen Buch des Lebens: Was ist gut gelaufen, was ist schief gegangen, was will man nicht mehr, was könnte man ändern, ist man noch auf dem richtigen Weg unterwegs? Gut möglich, dass man beim Stöbern im Buch des Lebens auf die eigene Lebensaufgabe stößt. Die verliert man gerne mal aus den Augen. Konzentrieren wir uns neu auf diese Lebensaufgabe, damit man da oben zufrieden mit uns ist und der Heilige Nikolaus eine Belohnung rausrückt.

Geselliger Vollmond und zurückblickender Neumond

2022 hat der Mond nur noch diese beiden Auftritte als Vollmond und als Neumond. Am 7. Dezember ermuntert uns der Vollmond im Zwilling zu Geselligkeit, Leichtigkeit, Kommunikation, Ideen, Fantasie, Kreativität und Spiritualität. Zugleich erinnert der Vollmond daran, dass man sich sputen muss, wenn der Herzenswunsch 2022 noch nicht realisiert wurde.

Der Neumond im Steinbock empfiehlt uns am 23.12. einen Rückblick. Wurde alles erledigt, das man sich für 2022 vorgenommen hat? Sollte man sich von vermeintlichen Freunden trennen oder kann man Freunden mit einer netten Geste zeigen, wie wichtig sie sind? Wie steht es um Liebe, Partnerschaft und Familie? Wie sieht es auf dem Konto aus? Klappt es in Sachen Erfolg und mag man den Job noch? Geht es mit einem Projekt voran oder wurde es gar vergessen oder verschoben? Der Neumond sagt eindeutig: Altes loslassen und Neues zulassen.

Wintersonnenwende: Die Tage werden länger

Die Wintersonnenwende steht am 21. Dezember auf dem Plan. Ab diesem Tag werden die Tage wieder länger. Das Licht kehrt zurück. Wie schnell oder langsam es mit der Heliligkeit geht, beschreibt das Brauchtum: „An Neujahr um einen Hahnenschrei, an Heilig Drei König um einen Hirschensprung und an Lichtmess um eine ganze Stunde.“

Weihnachten ist mehr als Geschenkezeit

An Weihnachten wird die Geburt von Jesus Christus gefeiert. Er kam auf die Welt, um uns zu erlösen und er brachte die Hoffnung mit. Der Lichterglanz ist Sinnbild für die Hoffnung und den Frieden. Irgendwie ist Weihnachten eine Mischung zwischen Besinnlichkeit und Freude. Man wird gerne mal sentimental, aber man freut sich auch auf das, was kommt. Und man freut sich über das Miteinander der Familie. Genau darum geht es auch an Weihnachten: Geschenke zeigen, dass man aneinander denkt und dass man sich mag. Aber was man nicht kaufen kann, ist die gemeinsame Zeit. Genießen wir es, dass uns Weihnachten diese Zeit für Familie und Freunde schenkt.

Die Rauhnächte sind die magischste Zeit des Jahres

Ursprünglich begannen an der Wintersonnenwende die Rauhnächte der Germanen. Aber im Zuge der Christianisierung und Kalenderanpassungen verschoben sich die Rauhnächte nach hinten. Nun starten sie am 25. Dezember und enden am 6. Januar.

Die Rauhnächte sind die Zeit der Rituale und des Orakelns. In dieser Zeit ist der Schleier zwischen unserer Welt und der Welt der Verstorbenen, Geister, Ahnen und auch zu den heimgegangenen Haustieren besonders dünn und durchlässig. Meditation, Hellsicht und Channeling fallen in dieser Zeit leichter als sonst.

Jede der 12 Rauhnächte stehen für einen Monat des Jahres und jede Rauhnacht hat hat ein anderes Thema, auf das man sich mental und mit Ritualen konzentrieren kann:

  1. Altes abschließen und loslassen
  2. Ruhe und Meditation für das innere Ich
  3. Ereignisse des Jahres reflektieren und hinterfragen
  4. Freiheit und Befreiung mit Kopf, Herz, Geist und Seele
  5. Vitalität pflegen/stärken und Energie/Stärke aktiv in der Natur auftanken
  6. Schatten und Schwächen verabschieden (z.B. Angst, Trauer, Wut etc.)
  7. Herzenswünsche überprüfen, formulieren und anpacken
  8. Glück und Hoffnung für neue Wege und wichtige Entscheidungen
  9. Spiritualität, Frieden und Vergebung für sich selbst und für andere
  10. Achtsamkeit für das Leben, die Vitalität, die Selbstachtung und gegenüber anderen
  11. Dankbarkeit für Kleinigkeiten, große Dinge, Menschen, Fülle, Liebe, Erfolg, Wohlstand etc.
  12. Reinigung und Erwachen: Die Rauhnächte enden, 2023 hat begonnen. Jetzt werden die Schatten der Vergangenheit, böse Geister und Unheil mit einer Räucherung in Haus, Hof und Stall vertrieben.

Perchten und Silvesterböller gegen böse Geister

Die bösen Geister spielen auch bei anderen Bräuchen eine Rolle: In Bayern gibt es die Perchtenläufe: Zottelige Wesen mit Ketten, Fratzen und Hörnern vertreiben die bösen Geister, wenn sie furchteinflößend durch die Straßen ziehen. Sie haben vor allem während der Rauhnächte Hochkonjunktur, aber sie treiben sich auch schon vorher oft herum.

Auch die Silvesternacht hat etwas mit bösen Geistern zu tun: Die Böller verabschieden das alte Jahr, begrüßen das neue Jahr und vertreiben die bösen Geister. Wesentlich ruhiger ist das Zinngießen: Über einer Kerze wird Zinn geschmolzen, dann ins kalte Wasser geworfen und es darf orakelt werden, welche Figur aus dem flüssigen Zinn geworden ist und was sie für 2023 bedeutet.

Zwischen den Jahren taucht der rückläufige Merkur auf

Einen Wermutstropfen gibt es zwischen den Jahren: Vom 29.12. bis 17.1. haben wir es mit dem rückläufigen Merkur zu tun. Das bedeutet mal wieder: Keine Verträge abschließen, nicht heiraten, kein Umzug, Projekte nicht starten – ach ja, und leider klappt es in dieser Zeit auch nicht mit Wünschen für das neue Jahr. Aber man ist ja flexibel: Wünsche äußern kann man auch vorher oder nachher. Was aber immer gut klappt beim rückläufigen Merkur: Loslassen, ausmisten und Trennungen aller Art. Na bitte, ist ja auch wichtig… Text/Foto: Marion Friedl