Grenzenlose Seelenpfade

Krafttiere sind Ratgeber und Begleiter

Bestimmt haben Sie schon mal den Begriff Krafttier gehört. Doch was sind Krafttiere eigentlich? Und was haben die so drauf? Krafttiere sind unsere spirituellen Weggefährten. Sie begleiten uns durchs Leben, geben Rat, weisen den Weg, stehen uns in Krisen bei und helfen gerne weiter.

Krafttiere haben Jahrhunderte auf dem Buckel

Krafttiere sind keine neue Erfindung. Im Gegenteil: Sie sind seit Jahrhunderten fest verankert im Leben und Glauben vieler Naturvölker. Die Indianer in Nordamerika hatten schon immer Krafttiere. Die Medizinmänner in Afrika oder auch die Schamanen in eiskalten Gefilden, wie z.B. in Sibirien, vertrauen ihren Krafttieren. Bedeutungsvolle Tiere tauchen auch in der Bibel auf: Mahnt uns die Schlange nicht davor, alles und jedem zu glauben und dafür womöglich das Paradies zu riskieren?

Schamanen haben oft mehrere Krafttiere

Für Schamanen sind Krafttiere freundliche, zuverlässige und ehrliche Helfer, wenn sie einen Abstecher in die andere Welt machen. Das Krafttier steht dann als Mittler zur Verfügung, es zeigt auch mal, wo es lang geht und es bietet Schutz und Heilung. Der Schamane kann das Krafttier nicht nur für sich anrufen, sondern auch für andere. Außerdem hat der Schamane meistens die Qual der Wahl, denn er hat oft mehrere Krafttiere, die ihm in den unterschiedlichsten Situationen und bei verschiedenen Anliegen behilflich sein können.

Botschaften in der spirituellen Arbeit

Während die traditionellen Schamanen und Indianer vor allem Wildtiere aus ihrer Heimat als Krafttiere haben (z.B. Wolf, Elch, Bär, Büffel), ist die Auswahl in der spirituellen Arbeit der heutigen Zeit wesentlich größer. Heimische Tierarten spielen ebenso eine Rolle wie Exoten. Auch Haus- und Nutztiere haben ihre Plätze in der breit gefächerten Krafttier-Clique. Darauf greifen auch Neuzeit-Schamanen gerne zurück, wenn sie passende Krafttiere für sich oder andere suchen und die Botschaften der Krafttiere übermitteln.

Krafttiere teilen sich auch mal den Job

Es ist äußerst selten, dass man ein Leben lang von ein und demselben Krafttier begleitet wird. Das ist auch logisch: Krafttiere sind ein wichtiger Teil der Lebenshilfe und das Leben bleibt nicht stehen, sondern es schreitet fort, bringt neue Situationen, Herausforderungen und Probleme mit sich. Und wir Menschen entwickeln uns ebenfalls weiter und wünschen und so manches Mal einen guten Ratgeber. Das Krafttier steht „seinem Menschen“ gerne mit Rat und Tat zur Seite und wenn sich Themen überschneiden, holt es sich ein Helfertier an die Seite. Teamwork gibt es auch in der spirituellen Welt.

Von selber werden Krafttiere nur selten aktiv. Da muss es dann schon eine arg brenzlige Situation sein. Aber wer Lebensberatung sucht, kann das Krafttier rufen und fragen. Das gelingt z.B. mit Meditation, in Träumen und mit schamanischen Techniken, die es dem Schamanen erlauben, von der irdischen Welt in die geistige Welt zu wechseln. Dort trifft er auch die Geisttiere, mit denen er sich beraten kann oder die ihm – weil sie ohnehin schon alles wissen – von sich aus eine wegweisende Botschaft mit auf den Rückweg ins irdische Dasein geben.

Tiere sind vielfältig wie wir

Ihre Bedeutung und ihre Fähigkeiten werden den Krafttieren oft basierend auf Märchen oder Mythen zugeschrieben. Aber das bedeutet nicht, dass diese Eigenschaften festgetackert sind. Tiere sind so vielfältig wie wir Menschen. So kann man beispielsweise auf einen Affen treffen, der – nun ja – nicht der Schlaueste ist und deshalb keine Werkzeuge benutzt, um an Leckerbissen heran zu kommen. Dafür ist er für die Sicherheit der Gruppe zuständig und obendrein ein frecher, lustiger Schelm. Als Krafttier wird dieser Affe wohl kaum Ratschläge zu Handwerk und  Karriere geben. Dafür aber kennt er sich beim Schutz vor negativen Einflüssen und in Sachen Lebensfreude und positives Denken super aus. Das ist doch was, oder?

Das Seelentier kann ein persönliches Krafttier sein

Krafttiere sollten nicht mit Seelentieren verwechselt werden. Seelentiere sind verstorbene Haustiere, denen man sich nach wie vor verbunden fühlt. Nicht jedes Seelentier übernimmt auch den Job eines Krafttieres. Aber es kann sich diesen angesehenen, höheren Posten erarbeiten.

Ist jedoch das Band zwischen dem verstorbenen Tier und dem Besitzer im Diesseits besonders stark, kann es als persönliches Krafttier eine wichtige Rolle spielen. Aber eben nur für diesen Menschen, den das Tier liebt und bestens kennt. Seinem Menschen wird das Haustier immer ein guter Berater und Begleiter sein und – wenn nötig – kann es sich auch mal warnend (z.B. im Traum oder mit einem Bauchgefühl) melden.

Krafttiere kann man sich nicht aussuchen

Man kann sich sein Krafttier nicht einfach aussuchen, weil man zum Beispiel Hunde mag. Das Krafttier sucht sich den Menschen aus, denn es muss zu ihm und seinen Anliegen passen. Schließlich soll das Krafttier ja ein guter Helfer und Berater sen. Und so bringt es gar nichts, wenn man – um beim Beispiel zu bleiben – einen Hund an der Seite hat, der wenig mit Reinigung und Transformation am Hut hat. Da ist man dann doch mit einem Frosch besser bedient.

Nur ein paar Krafttiere und ihre Eigenschaften:

  • Der Hund steht für Treue, Freundschaft, Loyalität und Schutz.
  • Die Katze ist für Freiheit, Eigenständigkeit, das Beobachten und die geschickte Jagd zuständig.
  • Schmetterlinge sind Botschafter der Reise, der Lebensfreude und der Leichtigkeit.
  • Das Reh kennt sich mit Instinkten, Geborgenheit, Harmonie und Rücksicht aus.
  • Der Bär ist das Krafttier für Mut, Stärke und Selbstbewusstsein.
  • Die Eule punktet mit Weisheit sowie mit Durch- und Überblick.
  • Der Wolf ist der Wächter zwischen den Welten und deshalb ein sehr spirituelles Tier, das auch auf das soziale Miteinander Wert legt.
  • Und wenn der Storch daher kommt, bringt er nicht zwingend Nachwuchs. Er kündigt vielmehr Veränderung, positiven Wandel und Erfolg an.

Das Krafttier im Traum

Krafttiere erscheinen uns oft im Traum, weil dies für sie der einfachste Weg ist, um uns zu erreichen. Die Bedeutungen vieler Tiere finden sich in meinem Buch und Ebook „Was uns Tiere im Traum sagen – Traumdeutung“ wieder. Text/Foto: Marion Friedl