Grenzenlose Seelenpfade

November: Weißer Hirsch, finsterer Mond und erste Adventkerze

Oha! Da steht ja schon der November vor der Tür. Und der hat viel zu bieten. Gleich am 1. November geht es mit Allerheiligen los und zu Ende geht es – aufgepasst! – mit dem 1. Adventsonntag.

Den Toten gedenken und für ihre Seelen beten

Der 1. November ist für das Gedenken an die Heiligen und an die Toten reserviert. Hierfür werden die Gräber aufgehübscht, Kerzen angezündet und der Pfarrer segnet die Gräber. Einen Tag später, am 2.11., wird an Allerseelen für die Seelen der Verstorbenen gebetet für den Fall, dass jemand nicht gleich ins Paradies kommt, sondern erst mal im Fegefeuer landet. Man weiß ja nie…

Vorhang auf für zwei Heilige

Am 3.11. hat der Heilige Hubertus seinen großen Tag. Er ist der Schutzpatron der Jäger, Forstleute und auch der Hunde. Außerdem will er vor der Tollwut schützen. Bekannt ist der Heilige Hubertus aus Lüttich (Belgien) vor allem wegen einer Legende: Ihm soll ein weißer Hirsch mit einem Kreuz im Geweih erschienen sein. Die Begegnung hat ihn zum gläubigen Christen und Wohltäter bekehrt. Die Jäger feiern  „ihren“ Heiligen mit der Hubertusmesse, bei der erlegtes Wild und Tannengrün vor dem Altar platziert wird. Zur Messe gehört auch Musik der Jagdhornbläser.

Noch ein Heiliger spielt im November eine Rolle: Der Heilige Martin hat einst seinen Mantel mit einem Armen geteilt. An seinem Namenstag, dem 11.11., erinnern Kinder mit einem Laternenumzug, den ein Reiter im roten Mantel anführt. Wenig zu lachen haben die Gänse, denn an St. Martin steht die Martinsgans auf der Speisekarte.

Startschuss für die Narren

Apropos 11.11.: An diesem Tag startet die Faschings- bzw. Karnevalssaison. Doch so richtig startet die Fastnacht erst im neuen Jahr durch und dann kann man einen spirituellen Aspekt finden: Mit den Masken wollte man ursprünglich den Winter austreiben. Aber bis dahin ist noch Zeit. Jetzt naht erst mal die besinnliche Zeit.

Vollmond-Finsternis und Neumond: Einiges muss auf den Prüfstand

Am 8. 11. gibt es eine Mond-Finsternis. Der Vollmond im Sternzeichen Stier  ermahnt uns, einiges auf den Prüfstand zu stellen, zu ordnen und zu organisieren. Kann man einen Vertrag kündigen oder sollte man einen abschließen? Ist die Vorratskammer für den Winter gefüllt? Jetzt sollten wir ein Auge auf diese und andere Dinge haben.

An Neumond am 23.11. im Zeichen des Schützen sollte man – passend zum  treffsicheren Schützen – einige Dinge zielgenau auf den Punkt bringen. Was will ich wirklich? Bin ich zufrieden? Stimmt mein eingeschlagener Weg noch und passt das angesteuerte Ziel noch zu mir und den Lebensumständen? Der Neumond lenkt den Blick auf unser Inneres. Schließlich ändern sich Zeiten, Interessen, Partnerschaften, Jobs, Wohnorte und vieles mehr. Nichts bleibt wie es ist. Also checken wir, ob noch alles in die richtige Richtung läuft oder ob wir etwas loslassen und ändern sollten. Immer schön flexibel und offen für Veränderungen bleiben…

In der Adventzeit leuchtet das Licht der Hoffnung

Zu guter Letzt dürfen wir uns auf den ersten Adventsonntag am 27.11. freuen. Es ist wieder Zeit für Lebkuchen, Adventkranz, Weihnachtsmärkte, Lichterzauber und Christkindlbriefe schreiben. Der Advent ist die Zeit der Besinnung, des Innehaltens sowie des Erinnerns und der Vorbereitung auf die Ankunft von Gottes Sohn.

Auch wenn dieses Jahr das Energie sparen angesagt ist: Es gibt Kerzen und batteriebetriebene Deko. Licht ist Hoffnung, Wärme und positive Energie. Gerade in der dunklen Jahreszeit, in schwierigen Zeiten und zur Vorbereitung auf Weihnachten, dem Tag an dem Jesus als Hoffnungsträger für die Menschen geboren wurde, können wir jedes kleine Licht brauchen.

Der Adventkranz wurde 1839 in Hamburg vom evangelischen Theologen Johann Hinrich Wickem als Attraktion für ein Kinderheim erfunden. Die Türchen am Adventkalender öffnen wir in Deutschland seit den 1920er Jahren. Achtung: Der Kalender hat nur 24 Türchen – also erst ab 1.12. die Türchen öffnen! Das weiß jeder? Nun, ich habe mal am 1. Advent, der damals auch vor dem 1.12. war, das erste Advent-Hundeleckerli spendiert. Wir waren schneller als andere mit dem Hundeadvent fertig und mussten für Nachschub sorgen… Text/Foto: Marion Friedl