Grenzenlose Seelenpfade

Walpurgisnacht: Die Hexen fliegen wieder

Steht der Besen schon bereit für den fliegenden Hexenritt durch die Walpurgisnacht am 30. April? In dieser Nacht sind auch besondere Energien unterwegs und es ist eine magische Nacht für Rituale.

Reinigender Besen und Tanz gegen das Böse

Der Hexenbesen ist eigentlich ganz harmlos und obendrein nützliche, denn einst war es ein Weidenbesen, mit dem Hexen ihre Festplätze und Kraftorte gereinigt haben. Fliegen konnte der Besen nicht. Aber die Hexen wussten sich zu helfen: Sie hoben mit halluzinierenden Mittelchen oder auch mal mit einem Schluck zu viel von der berauschenden Maibowle aus Waldmeister ab.

Ursprünglich tanzten die Hexen in der Walpurgisnacht mit dem Teufel. Doch bekanntlich gibt es ja die weiße und die schwarze Magie. Die guten Hexen tanzen deshalb gegen das Böse an.

In der Corona-Pandemie zur Heiligen Walburga beten

Ihren Namen hat die Walpurgisnacht von der Heiligen Walburga (710-779), die als Äbtissin in Heidenheim wirkte. Ihre Gebete hatten beachtliche Erfolge, denn sie betete schon mal die eine oder andere wundersame Heilung herbei. Wegen ihrer Fähigkeiten als Heilerin ist die Heilige Walburga auch die Schutzheilige gegen Seichen, Pest, Tollwut und Husten. Gerade in Zeiten der Corona-Pandemie kann es also nicht schaden, mal ein kleines Stoßgebet zur Heiligen Walburga zu schicken.

Feuer und Rauch gegen das Übel

Doch den Seuchen wird in der Walpurgisnacht auch mit Feuer der Kampf angesagt. Große Walpurgisfeuer sollen reinigen und Seuchen vertreiben und fernhalten, aber auch Dämonen und böse Geister verscheuchen.

Feuer und Rauch spielen auch eine Rolle bei den Walpurgis-Ritualen. Haus und Hof können in dieser energiereichen Nacht energetisch gereinigt werden. Geeignete Kräuter für die Räucherungen sind z.B. reinigender weißer Salbei, schützender Lavendel, beruhigendes Johanniskraut und kräftigender Rosmarin. Mit der Räucherung werden negative Energien, Krankheiten und sonstiges Übel aus der Umgebung von Mensch und Tier vertrieben. Gleichzeitig wird ein Schutz vor neuen negativen Einflüssen aufgebaut und Körper, Geist und Seele bekommen Stärkung, Klärung und Ruhe.

Kräuter ansäen und Schutzkreise bilden

Blickt man sehr weit zurück, dann war die Walpurgisnacht ursprünglich ein keltisches Fest rund um die Fruchtbarkeit bei den Frauen und in der Landwirtschaft. Diese Bedeutung fließt immer noch mit ein, denn am Walpurgiszeit werden oft Kräuter angesät. Und wer hantiert mit Kräutern? Richtig, die Hexen.

Zu den Ritualen der Hexen gehören auch Schutzkreise. Mit Linien bzw. Kreisen aus Salz oder  Brennnessel-Samen können z.B. das eigene Haus, der Stall oder auch ein Kraftort vor bösen Mächten geschützt werden. Natürlich kann man auch das Feuer einbeziehen: Herzenswünsche werden in die Mitte eines schützenden Kerzenkreises gelegt. Die Flammen sind die positive Energie und beim Verbrennen der Wunschzettelchen werden die Wunschenergien aufgenommen und mit dem Rauch zur geistigen Welt geschickt.

Die Nacht der Hellsicht und Jenseitskontakte

In der Walpurgisnacht ist der Schleier zur jenseitigen Welt besonders dünn. Deshalb eignet sich diese Nacht hervorragend für den Kontakt zu Ahnen oder verstorbenen Tieren (Channeling). Hellsicht und paranormale Ereignisse haben es in der Walpurgisnacht ebenfalls besonders leicht.

Um die Walpurgisnacht zu nutzen, muss niemand auf den Blocksberg (Brocken), der besonders bekannt ist für die Walpurgisfeier der Hexen. Mit einer Feuerschale und einem Glas Bowle oder auch mit Kerzenlicht und einer Räucherung kann man in den eigenen vier Wänden Böses vertreiben, die Kraft der positive Energien sammeln und vorbeugenden Schutz aufbauen. Im Garten darf das Kräuterbeet angelegt werden und der Löwenzahn als Walpurgis-Pflanze für das Kaninchen oder auch zur Herstellung einer reinigenden Seife geerntet werden. Text/Foto: Marion Friedl