Grenzenlose Seelenpfade

Naturgeister schützen und warnen

Auch wenn man mit offenen Augen durch die Natur geht, wird man sie selten sehen: Die Naturgeister. Aber auch wenn wir diese heimlichen Elementarwesen nicht bemerken: Sie beobachten uns genau. Schließlich sind sie auch für den Schutz der Natur verantwortlich.

Bewusst mit den Naturgeistern leben

Mit einigen Blickfängen erinnern uns die Naturgeister an ihre Existenz. Schon mal einen Baumstumpf gesehen, der aussieht, als hätte er ein Gesicht? War da ein Schatten in der Tropfsteinhöhle, der wie eine Gestalt vorbei gehuscht ist? Sogar in den Wolkenbildern, im eigenartig geformten Treibholz oder in den Maserungen eines Steins können Spuren der Naturgeister stecken. Man muss nur genau hinsehen.

Die Iren und die Isländer leben bewusst mit ihren Naturgeistern. Sie wissen, wo sie leben und sie schützen ihre Heimat. So gibt es zum Beispiel Menschen, die in Island zu Höhlen und Wasserfällen wandern, um regelmäßig nach dem Rechten zu sehen. In Irland werden Bauvorhaben gestoppt oder umgeplant, damit z.B. die neue Straße nicht durchs Heim von Feen, Zwergen und Co. führt.

Elementarwesen nicht verärgern

Unter den feinstofflichen Elementarwesen gibt es freundliche und unangenehme Geister. Aber meistens muss man sich nicht vor ihnen fürchten – vorausgesetzt, man geht pfleglich mit dem Element um, das vom jeweiligen Naturgeist geschützt wird. In der Bezeichnung Elementarwesen steckt es schon drin: Naturgeister sind für die Elemente zuständig. Und so teilen sie sich die Zuständigkeiten für Wasser, Erde, Luft und Feuer auf. Wenn nötig, wird auch zusammengearbeitet, um einen Schaden zu beheben.

Dringen Menschen störend in ihr Refugium ein, dann kann es passieren, dass ein Bagger im Auwald einbricht oder Geröll einen Höhlenzugang versperrt. Die Elementargeister achten auf die empfindlichen Zusammenhänge in der Natur, dass alles wächst und blüht, Pflanzen und Tiere ihre Lebensräume haben und sie müssen eingreifen, wenn der Mensch etwas verbockt hat: So manches Feuer ist wichtig für die Natur, damit sie sich erneuern und fruchtbar werden kann. Aber es gibt auch Brände, die der Mensch verursacht und die entsetzlichen Schaden anrichten. Dann müssen die Naturgeister Hand in Hand arbeiten, damit alles wieder nach den Regeln der Natur abläuft – so, wie es gut für Mutter Erde und das Leben ist.

Botschafter und mächtige Wesen

Naturgeister sind mächtig: Zwerge, Wurzel- und Baumgeister, Wiesenwichtel, Moosmännchen, Waldschrate und Berggeister tummeln sich als Erdgeister. Nymphen und Wassermänner sowie Quellen- und Regengeister kümmern sich um Seen, Flüsse, Bäche und Meere. Windgeister, Elfen, Wolkengeister und Sturmgeister haben ihre Aufgaben in der Luft. Die Feuergeister stoben als Funkenteufel übers Land, knistern und knacken in Feldern, Wäldern und auf Wiesen. Sie können als feurig gezeichneter Salamander sogar Gestalt annehmen. Salamander sind wie Botschafter, die uns zu Aufmerksamkeit, Vorsicht und Rücksicht ermahnen, wenn sie zwischen Wasser und Land unterwegs sind.

Auch wenn Naturgeister mächtig sind: Sie sind nicht allmächtig. Über ihnen stehen die Engel und darüber natürlich das Göttliche. Dennoch: Wir tun gut daran, wenn wir auf die Naturgeister hören und aufmerksam durch ihre Welt laufen. Sie hinterlassen ihre Botschaften z.B. mit kleineren Überschwemmungen, geringen Ernteeinbußen oder dürrem Geäst am Baum. Das sind Warnungen. Sie wollen auf einen Missstand aufmerksam machen, den der Mensch wieder bereinigen soll. Tut er es nicht, kann sich Unheil mit größeren Katastrophen anbahnen. Katastrophen werden von Naturgeistern aber auch verursacht, wenn es für die Erde nötig ist, wie zum Beispiel bei einem Vulkanausbruch, der die Erde wieder fruchtbar macht. Text: Marion Friedl / Foto: Stefan Keller Pixabay