Der erlösende Ostersonntag steht bevor und signalisiert Aufbruch und Neuanfang. Am heutigen Karsamstag können wir noch mal inne halten, die biblischen Geschehnisse in unser Leben holen und überlegen, wie wir uns von so manchem Kreuz des Lebens befreien können.
Die Glocken kehren aus Rom zurück und rufen uns
Die Kirchenglocken waren verstummt und in der Leidenszeit von Jesus nach Rom geflogen. Nun kehren sie zurück und werden das höchste Fest der Christen laut verkünden. Der Glockenklang ruft uns auf den Weg des Glaubens und er symbolisiert den Wandel, den Neuanfang, die neue Lebensfreude, die Hoffnung und den Optimismus. Bereiten wir uns vor, denn jeder Neuanfang lohnt sich.
Jeder hat sein Päckchen oder auch sein schweres Kreuz zu tragen. Jesus hat für uns sein Kreuz durch die Via Dolorosa bis zum Ort seiner Kreuzigung getragen. Er ist am Kreuz gestorben, um die Menschen von ihren Sünden zu erlösen und Ihnen eine neue Chance zu geben.
Verrat und Verleugnung: Stehen wir mutig zu einer Meinung und zu Menschen
Zu Jesus‘ Leidensweg gehörten Verrat und Verleugnung. Jeder hat sich schon mal verraten gefühlt oder man hat vielleicht jemanden verpetzt. Und wenn wir uns vor Unannehmlichkeiten drücken wollen, stehen wir einem Menschen womöglich nicht bei. Wir sollten uns auf das Miteinander besinnen, für Gerechtigkeit eintreten und uns schützend vor die stellen, die zu Unrecht angegriffen werden. Dazu brauchen wir Mut, Empathie und Liebe. Doch nur damit werden wir Misstrauen in Vertrauen und Ungerechtigkeit in Gerechtigkeit verwandeln können.
Wenn uns das gelingt, werden wir uns besser fühlen, weil wir spüren: Wir hatten eine Meinung zu einer Sache oder einer Person und wir sind dazu gestanden. Wir haben uns auch nicht als Verräter für 30 Silberlinge kaufen lassen. Wir konnten den Verlockungen widerstehen. Auf uns und unseren Beistand war Verlass.
Gefangennahme und Dornen: Fesseln sprengen und Schmerzen lindern
Die Gefangennahme und die Dornenkone waren Prüfungen für Jesus. Es gab für ihn kein Entrinnen und keine Linderung der Schmerzen. Wo finden wir das in unserem Leben? Es gibt Menschen, die uns Steine in den Weg legen und uns Fesseln anlegen mit Worten, wie: Das schaffst Du nicht, das kannst Du nicht. Sprengen wir diese Fesseln, befreien wir uns von altem Ballast, Fremdbestimmung, Ängsten und Wut. Befreit können wir unseren eigenen Weg gehen und Ziele erreichen. Wir werden Möglichkeiten sehen und mehr schaffen, als wir geglaubt haben oder uns zugetraut wurde.
Wir werden sogar den Schmerz der Dornen lindern, wie etwa den Verlust eines Menschen, eines geliebten Haustieres, Krankheiten, die Hoffnungslosigkeit bei Armut und Jobverlust. Die Dornen stehen auch für die Blockaden, die uns behindern, wie etwa Neid, Eifersucht und Egoismus. Die Blockaden bremsen uns aus und schicken uns auf Irrwege. Meditationen können befreien und seelischen Schmerz lindern. Mit der Harmonisierung unserer Chakren beseitigen wir Blockaden und lassen die positive Energie wieder fließen.
Zusammenbruch: Nicht aufgeben, sondern wieder aufstehen
Zwei mal ist Jesus unter der Last des Kreuzes zusammengebrochen, aber er ist wieder aufgestanden und hat seinen Weg fortgesetzt. Wir sollten es ihm nachmachen, wenn wir glauben, dass wir ein Schicksal oder Bosheiten nicht ertragen können. Beleidigungen, Mobbing, Hass, Betrug, Gewalt – wir dürfen schwach werden, aber wir dürfen nicht schwach bleiben. Wie heißt es so schön. Aufstehen, schütteln, weiter machen.
Wenn wir Anfeindungen und Negativem ausgesetzt sind, ist es umso wichtiger, dass wir uns selbst annehmen und uns selbst Achtsamkeit gewähren. Unterstützen können wir das mit einer energetischen Reinigung (Räucherung, Edelsteinwasser etc.). Wir sollten auch nicht Gleiches mit Gleichem vergelten, sondern auf unsere Toleranz und den Respekt gegenüber anderen achten. Wenden wir uns von Feinden ab und wenden wir uns denen zu, die unseren Respekt und unsere Freundschaft verdient haben.
Finsternis: Mit Vergebung und ohne Zweifel das Licht erreichen
Als Jesus ans Kreuz genagelt wurde, rief er Gott, seinen Vater, an und bat: Vergib ihnen. Und als sich die Welt verdunkelte, fragte er Gott zweifelnd: Warum hast Du mich verlassen? Wer hat sich nicht schon mal einsam und verlassen gefühlt und dachte, alles ist verloren. Es gibt keinen Ausweg. Es ist niemand da, der mir hilft. Depressionen können die Welt im Kopf und sogar das Licht der Welt verdunkeln. Unser Geist erkennt dann keinen neuen Weg, keine Lösung für ein Problem und wir übersehen Zeichen, die uns leiten würden.
Wagen wir uns aus der Einsamkeit und aus den Zweifeln heraus, streifen wir die Verzweiflung ab und glauben wir an uns selbst und an den Neuanfang. Bekämpfen wir den Pessimismus mit Optimismus, die Schwäche mit innerer Stärke und vertrauen wir auf das Licht und die Zukunft. Kraftorte und Kerzenrituale können dabei helfen.
Tod am Kreuz: Helfen wir uns mit Reflexion, Liebe und Glauben
Jesus starb mit den letzten Worten: Es ist vollbracht. In diesem Moment sah er wieder das Licht, er ging darauf zu und gelangte in sein Paradies. Mit seinem Tod nahm er den Menschen die Sünden ab, er zeigte den Menschen seine Liebe und er war wieder im Glauben. Der Tod war nicht das Ende. Es war der Scheideweg.
Keiner von uns wird am Kreuz sterben, aber im Leben stehen wir oft an einem Scheideweg, es fällt uns schwer zu lieben und zu glauben oder wir verlieren gar den Glauben. Doch wir sollten den Glauben und unser Herz wieder finden: Reflektieren wir den bisherigen Lebensweg, verwandeln wir Negatives in Positives, suchen und finden wir in uns das, worauf es uns ankommt und was uns wichtig ist. Bleiben wir uns treu, halten wir am Glauben fest. Dazu gehört auch der Glaube an uns selbst oder an die Familie.
Ostern: Mit einem Plan halten wir nach dem Neuanfang Kurs
Heute am Karsamstag endet die Karzeit. Vor uns liegt der Neuanfang, das Licht und die Hoffnung. Erinnern wir uns: Man trug Jesus zu Grabe, doch er schaffte das Wunder: Seine Auferstehung. Dies ist das ermutigende Zeichen für Hoffnung und eine neue Zeit.
Nehmen wir die neue Zeit ebenso an wie die neu erwachende Lebensfreude. Verzeihen wir uns Fehler und arbeiten wir daran, diese nicht zu wiederholen. Tauschen wir die Dunkelheit der Schuld gegen das Licht der Zuversicht und des Friedens. Danken wir für das, was wir haben und machen wir einen Plan für das was kommen soll. Es sollte natürlich ein guter Plan sein. Erfolg, Liebe, Vitalität, Treue, Mitgefühl, Fülle, Stärke, Ehrlichkeit, Freundschaft, Miteinander, Klarheit, Freude, Glück – all das sollte unser Plan sein.
Der Plan sollte einen Platz am Kühlschrank bekommen, denn aller Voraussicht nach werden wir auf unserem Lebensweg wieder blockiert, in die Irre gehen, in Versuchung geführt, Vorsätze und womöglich den Glauben verlieren. Wir werden ins Wanken kommen und straucheln, wir werden ängstlich zögern oder wütend schimpfen, wir werden trauern, zweifeln und misstrauen. Wir sind eben nur Menschen und die sind nicht perfekt. Die Menschen sind auf dieser Welt, um aus Fehlern das Richtige zu lernen und sich positiv zu ändern. Gut, dass wir als Erinnerung und Wegweiser unseren Plan am Kühlschrank haben.
Für unsere Ziele auf dem Lebensweg müssen wir etwas tun
Egal, an wen oder was man glaubt: Ostern ist mehr als nur „irgendwas mit Jesus“, wie es jemand bei einer TV-Umfrage gesagt hat. Es ist viel mehr. Jesus, sein Leidensweg, sein Tod und seine Auferstehung zeigt uns die Herausforderungen in unserem Leben und auch die Auswege, wenn wir glauben, es geht nicht mehr. Wenn wir uns fragen, wie viel wir noch ertragen sollen. Wenn wir Ziele aus den Augen verloren haben. Wenn wir vom Weg abkommen und intolerant, respektlos, ungerecht oder wütend sind. Wenn wir vergessen, dass für den Erfolg und das Vorankommen auch unsere Disziplin und Anstrengung nötig sind.
Packen wir es an: Kopf hoch, das wird schon! Und wer weiß: Vielleicht wird das, was wir anpacken und von dem wir überzeugt sind, sogar ein Glanzstück. Ich wünsche Ihnen frohe Ostern, die richtige Aufbruchsstimmung und einen guten Neuanfang. Text: Marion Friedl / Foto: Geralt Pixabay