Grenzenlose Seelenpfade

Spiritueller Botschafter: Ein weißer Hirsch in Moers

Das ist magisch: In Moers (Nordrhein-Westfalen) ist ein weißer Hirsch aufgetaucht. Mitten in der Stadt auf einem Baumarkt-Parkplatz. Er sorgte für viel Wirbel, großes Medieninteresse und für staunende Passanten. Kein Wunder: Ein weißer Hirsch ist schließlich heilig und als Krafttier überbringt er wichtige Botschaften.

Der weiße Hirsch und der Heilige Hubertus

Erinnern wir uns: Da war doch anno dazumal dieser Hubertus, der im Wald einem weißen Hirsch begegnet ist. Hubertus legte sein Jagdgewehr beiseite und wurde später ein Heiliger. Was für eine Veränderung! Ein weißer Hirsch steht tatsächlich für Veränderung und Neuanfang.

Gut, der Hubertus-Hirsch hatte ein leuchtendes Kreuz im Geweih, was dem weißen Hirsch in Moes fehlte. Aber wir wollen nicht pingelig sei, oder? Alles auf einmal geht halt nicht. Aber ich bezweifle, dass der weiße Hirsch im Baumarkt leuchtende Artgenossen bei der Weihnachtsdeko oder Leckerbissen in der Pflanzenabteilung suchen wollte.

Woher kam der weiße Hirsch von Moers?

Er ist einfach geheimnisvoll: Niemand weiß, woher der weiße Hirsch gekommen ist. Aus dem Wald? Anscheinend mitten in der Stadt nicht vorhanden. Wildgehege oder Zoo? Fehlanzeige. Private Tierhaltung? Bislang vermisst niemand einen weißen Hirsch. Er ist also einfach erschienen. Cool!

Er rief Feuerwehr und Polizei auf den Plan und ein Tierarzt betäubte den weißen Hirsch, damit er möglichst stressfrei an einen sicheren Ort gebracht werden konnte. Ein Landwirt und der Tierarzt haben  erklärt, dass sie dem weißen Hirsch ein Zuhause bieten wollen, falls sich kein Besitzer findet.

Ein heiliges Krafttier und seine Botschaften

In Japan wird der weiße Hirsch ehrfürchtig als Götterbote angesehen. Im Christentum gilt er als Christus-Symbol. Die Indianer in Nordamerika sehen den weißen Hirsch als heiliges Tier an. Schon die Kelten verehrten ihn als Botschafter der anderen Welt, der entweder tiefgreifende und persönliche Veränderungen ankündigt oder zu einer spirituellen Reise einladen will. Schamanen teilt der weiße Hirsch als spirituelles Krafttier mit, dass es Zeit ist, Altes loszulassen und neue Wege zu gehen. Der weiße Hirsch gilt auch als Bekämpfer des Bösen und der Dämonen. In der Traumdeutung steht der weiße Hirsch für Transformation und Neubeginn.

Los lassen und neu starten

Wer einen weißen Hirsch sieht, sollte über sich, den eingeschlagenen Lebensweg, seine Wünsche und Ziele nachdenken. Es könnte sein, dass man auf bisherigen Wegen, mit bisherigen Strategien und mit bisherigen Gedanken nicht weiter kommt oder dass man im Laufe der Zeit das eine oder andere aus den Augen verloren hat.

Das Krafttier will mit seinem Erscheinen dazu ermuntern, das loszulassen, was nicht mehr funktioniert und was nur noch negativer Ballast ist. Dazu gehören alte Angewohnheiten und eigene Dämonen (Angst, Wut, Ausreden, vermeintliches Pech etc.) und eingeredete Blockaden (das kannst Du nicht, das schaffst Du nicht).

Auch der Freundeskreis sollte mal durchforstet werden, ob da vielleicht Menschen dabei sind, die nicht mehr gut tun, nur Energie rauben oder einfach nicht mehr zu einem passen, weil man sich weiter entwickelt hat oder neue Wege gehen will. Misten Sie auch negative Gefühle und Gedanken getrost aus. Ob Sorgen, Job-Probleme, Kindheitstrauma, Streitigkeiten, Ängste, Aggressionen, Trauer, Blockaden, Zwänge oder Pessimismus: Der weiße Hirsch will, dass all das auf Nimmerwiedersehen verschwindet und Sie voran kommen und glücklich werden.

Nur wenn man entrümpelt, schafft man Platz für Neues und man kann sich auf einen Neubeginn konzentrieren. Der weiße Hirsch ermuntert zu einer spirituellen Reise, die nicht selten zum eigenen Ich führen soll. Möglich ist das mit Meditation, bei der man in sich hinein blickt und hört: Was will ich wirklich? Wo will ich hin? Was und wer ist mir wichtig?

Mit dem weißen Hirsch meditieren und reisen

Tipp für die Meditation: Suchen Sie sich einen Kraftort oder ruhigen Rückzugsort. Schließen Sie im Sitzen oder Liegen die Augen und konzentrieren Sie sich auf die Zirbeldrüse (mittig am Kopf wie das Atemloch beim Delfin). Atmen Sie tief durch den Mund ein, fühlen Sie Ihre Mitte und atmen Sie intensiv durch die Nase aus. Lassen Sie beim Einatmen positive Gedanken und Gefühle fließen und lassen Sie beim Ausatmen Altes und Negatives bewusst gehen. Meistens klappt die Meditation gut bei Stille, aber wenn nicht, können z.B. Musik, Klangschalen, Trommelklänge oder Naturgeräusche die Meditation unterstützen.

Lassen Sie Ihre Erkenntnisse nach der Meditation erst mal sacken: Schlafen Sie mal drüber, wie man so schön sagt. Sobald Sie Klarheit (auch dafür steht der weiße Hirsch) über Ihre Wünsche, Ziele und Anliegen haben und Ihren alten Ballast entsorgt haben (= Reinigung durch den weißen Hirsch), sind Sie bereit für den Neuanfang. Bitten Sie den weißen Hirsch als Krafttier um Unterstützung und meditieren Sie erneut. Lassen Sie sich vom Hirsch Veränderungen und neue Wege aufzeigen, tanken Sie seinen Mut und seine Zuversicht und nutzen Sie seine positive, spirituelle Energie für Ihren persönlichen Neustart. Geben Sie Ihrem Leben einen neuen Dreh und entdecken Sie den Lebensweg, der zu Ihnen und Ihren Bedürfnissen passt.

Krafttiere erscheinen auch im Traum

Ein weißer Hirsch muss übrigens nicht immer leibhaftig erscheinen. Achten Sie auch auf Ihre Träume. Krafttiere übermitteln uns ihre Botschaften auch in unseren Träumen, weil dies der einfachste Weg ist, um uns zu erreichen und um mit uns zu kommunizieren. Achten Sie darauf, wohin der Hirsch schaut oder geht, was er tut und was er Ihnen im Traum zeigt. Gehen Sie mit ihm auf eine Traumreise, befreien Sie sich von eigenen oder fremden Dämonen. Streifen Sie alte Zwänge ab und entdecken Sie mit Ihrem Reiseleiter Ihre Zukunft, die Hoffnung und den Optimismus.

Tipp: Wenn Sie erwachen, schreiben Sie Ihren Traum so genau wie möglich in ein Traumtagebuch, damit Sie für die Traumdeutung nichts davon vergessen. Gut möglich, dass Sie das Geträumte später mit einem anderen Traum verknüpfen und Zusammenhänge erkennen können. Text: Marion Friedl / Foto: Engin Akyurt Pixabay